Ein zuverlässiges Hygrometer ist unverzichtbar, doch erst die Kalibrierung macht Messwerte vergleichbar. Nutzen Sie Salzlösungen, um Abweichungen zu prüfen, und kontrollieren Sie regelmäßig. Datenlogger liefern Verlaufskurven, die Tag-Nacht-Schwankungen sichtbar machen. Mit diesen Informationen entscheiden Sie über Luftbefeuchter, Entfeuchter, Lüftungsrhythmen und Abstände zu Heizquellen. Dokumentierte Messungen erleichtern zudem Gespräche mit Restauratorinnen und Versicherungen, weil Entscheidungen nachvollziehbar belegt werden.
Geschlossene Vitrinen schaffen Mikroklimata, die langsamer schwanken als der Raum. Feuchtepuffer wie konditioniertes Silicagel, gepufferte Kartons oder Holzfaserplatten stabilisieren zusätzlich. Achten Sie auf verdeckte Luftschlitze, damit kein Kondenswasser entsteht, und kontrollieren Sie regelmäßig, ob Puffer regeneriert werden müssen. Ein sorgfältig abgestimmtes Innenklima schützt empfindliche Furniere, Intarsien und Leimfugen, ohne die Objekte hermetisch abzuriegeln oder ihre natürliche Alterung unnötig zu hemmen.
Winterluft ist trocken, Sommerluft oft feucht. In Altbauten wirken massive Wände träge, in Neubauten reagieren Innenräume schneller. Planen Sie saisonale Maßnahmen: Verdunster an Heizkörpern, regelmäßiges Stoßlüften, schattierende Vorhänge, geregelte Entfeuchtung im Keller. Prüfen Sie Stellplätze, Abstand zur Außenwand, und rotieren Sie empfindliche Stücke behutsam. Diese einfachen Routinen dämpfen Spitzenwerte und geben antiken Oberflächen das, was sie am meisten brauchen: konstante Gelassenheit.
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